Verdacht auf Krebs

"Es ist heilsam, sich mit farbigen Dingen zu umgeben. Was das Auge erfreut, erfrischt den Geist, und was den Geist erfrischt, erfrischt den Körper" - Prentice Mulford, 1834-1891, US-amerikanischer Journalist, Erzieher und Warenhausinhaber

Die Zeitspanne zwischen dem Auftreten erster Krankheitssymptome bis zur endgültigen Diagnose ist für Betroffene wie Angehörige eine große Belastungsprobe.
Vorsichtig geäußerte Vermutungen des behandelnden Arztes, wonach als Ursache der Beschwerden ein bösartiger Tumor nicht auszuschließen wäre, verursachen zunächst einen Schock.
Man rechnet mit allen möglichen "konventionellen" Krankheiten als Ursache der Beschwerden - aber nicht mit Krebs. Krebs ist etwas, das andere trifft - aber nicht einen selbst.

Krebs - das kann nicht sein. Dabei trifft es jeden Dritten in Europa.

In der Zeitspanne zwischen Untersuchung und Diagnose wechseln die Gefühle zwischen Panik und Verdrängung: Was ist, wenn es Krebs ist? Aber warum sollen wir uns jetzt verrückt machen, wenn am Ende doch nur eine "harmlose" Ursache der Grund für die Beschwerden ist?
Die Gedanken rasen, mit jeder weiteren Untersuchung steigt die Angst, die Unsicherheit, die Hilflosigkeit. Die Ungewissheit und die Spannung werden nahezu unerträglich. Wie unterstützt man als Angehörige(r) am besten die/den Betroffenen in dieser Situation?Leider gibt es kein Patentrezept im Umgang mit dem(r) Kranken, weil sich die bestmögliche Verhaltensweise sehr stark nach der Persönlichkeit des(r) Erkrankten richtet. Manche ziehen sich stark in sich zurück, wollen allein gelassen werden, andere wiederum brauchen verstärkt Zuwendung und Verständnis.

Die richtigen Worte zu finden, richtig zu handeln und sinnvoll zu helfen, kann entsprechend schwer fallen.

Das Warten auf die nächste Untersuchung, auf die nächsten Befunde, auf die Unterredung mit dem Arzt wird zur Qual, zehrt an den Nerven, kostet viel Geduld.
Angehörigen wird in dieser Zeit der Ungewissheit viel Kraft abverlangt. Sie müssen nicht nur mit der eigenen Angst fertig werden, sondern der(m) PatientIn unterstützend zur Seite stehen. Beruhigend einwirken, Zusammenhalt spüren lassen, Liebe geben und Zeit schenken - das sind jedenfalls gute Begleithilfen auf dem Weg zur Diagnose.

Vermitteln Sie dem(r) Kranken, dass er (sie) nicht allein ist mit seinen Ängsten. Gemeinsam diese schwere Zeit durchzustehen, macht die psychische und physische Belastung erträglicher als allein.