BRUSTKREBS-FORSCHUNGSPREIS 2024

PREISTRÄGER:
DER BRUSTKREBS-FORSCHUNGSFÖRDERUNGSPREIS 2024 DER ÖSTERREICHISCHEN KREBSHILFE IN DER HÖHE VON EUR 115.000,- GEHT AN UNIV.-PROF. DR. MARTIN WIDSCHWENDTER.
Der Professor für Krebsprävention an der Universität Innsbruck und Professor für Women’s Cancer am University College London gilt als einer der weltweit führenden Wissenschaftler im Bereich der Krebsprävention. Der Forschungspreis unterstützt die Forschungsarbeit des Wissenschaftlers zur Epigenetik, Prävention und Einschätzung des persönlichen Krebserkrankungsrisikos. Das Forschungsprojekt „Impact of Lifestyle Changes on Intermediate Epigenetic Breast Cancer Risk Surrogate Markers“ hatte sich gegen die zahlreichen Einsendungen durchgesetzt.
Brustkrebs ist weltweit die häufigste Krebserkrankung bei Frauen und gehört insbesondere in jüngeren Bevölkerungsgruppen zu den führenden Todesursachen. Die Entwicklung wirksamer Präventionsstrategien wird bislang durch die begrenzte Aussagekraft bestehender Risikomodelle behindert, deren Vorhersagegenauigkeit unzureichend ist (AUC: 0,68). Jüngere Fortschritte in der Forschung haben jedoch epigenetische Veränderungen als vielversprechende Biomarker identifiziert, da sie sowohl genetische Veranlagungen als auch modifizierbare Lebensstilfaktoren widerspiegeln.
Der WID-BC-Test stellt ein innovatives, nicht-invasives Verfahren dar, das DNA-Methylierungsmuster aus Zervix- und Wangenschleimhautproben nutzt, um das individuelle Brustkrebsrisiko mit hoher Genauigkeit (AUC: 0,81) zu bestimmen. Anders als statische genetische Marker sind epigenetische Marker veränderbar und ermöglichen damit eine zeitnahe Bewertung der Effekte präventiver Interventionen. Zunehmende Evidenz deutet darauf hin, dass Lebensstilmaßnahmen – wie intermittierendes Fasten (IF), körperliche Aktivität (EXC) und Resilienzstrategien (RE) – das Brustkrebsrisiko senken können, indem sie das Stoffwechsel- und Hormonprofil verbessern und Stress reduzieren. Die LIFE-Tirol-Studie, eine groß angelegte randomisierte Untersuchung, bietet hierfür einen idealen Datensatz, um die Auswirkungen solcher Interventionen auf epigenetische Marker systematisch zu analysieren.
Die Verleihung des mit 115.000 Euro (Summe in Anlehnung an das 115-jährige Bestehen der Krebshilfe) bis dato höchst dotierten Brustkrebs-Forschungsförderungspreises der Österreichischen Krebshilfe an Univ.-Prof. Dr. Martin Widschwendter fand im Rahmen eines Festaktes zur diesjährigen Eröffnung des Brustkrebsmonats Oktober in der Akademie der Wissenschaften statt.
Foto: Sandra Oblak, Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda (Präsident der Österreichischen Krebshilfe), Univ.-Prof. Dr. Martin Widschwendter (Preisträger), Eva-Maria Holzleitner (Bundesministerin für Frauen, Wissenschaft und Forschung)
AUSSCHREIBUNG:
BRUSTKREBS-FORSCHUNGSFÖRDERUNGSPREIS 2024 DER ÖSTERREICHISCHEN KREBSHILFE in der Höhe von EUR 115.000,-
Die Österreichische Krebshilfe ist ein gemeinnütziger und überparteilicher Verein, dessen Aufgaben auf drei Standbeinen beruhen: Informationen und Maßnahmen zur Vermeidung und Früherkennung von Krebserkrankungen, Hilfe und Beratung für Erkrankte und Angehörige, Förderung der Krebsforschung. Der Vorstand der Österreichischen Krebshilfe hat beschlossen, aus Anlass des 115-jährigen Bestehens der Organisation, eine Förderung für translationale („vom Labor zum Krankenbett“) und klinische Forschungsprojekte zum Thema Brustkrebs für 2024 auszuschreiben. Die Österreichische Krebshilfe will durch diese Forschungsförderung zu Verbesserungen im Bereich Prävention, Diagnose, Therapie und Nachsorge der Brustkrebserkrankung beitragen und in weiterer Folge eine Senkung der Erkrankungs- und Mortalitätszahlen von Brustkrebs erreichen.
Gefördert werden Forschungsprojekte zum Thema Brustkrebs mit Relevanz für Prävention, Diagnose, Therapie oder Nachsorge. Von der Österreichischen Krebshilfe wird ein Betrag bereitgestellt in Höhe von EUR 115.000,-.
Die Projektlaufzeit ist mit zwei Jahren limitiert; sie kann in begründeten Fällen auf Antrag verlängert werden.
Der Aufruf (Call) zur Projekteinreichung wird mit 01.10.2024 gestartet und endet mit 31.1.2025.
Einreichbedingungen:
Antragsteller:innen (Projektleiter:innen) haben folgende Unterlagen vorzulegen:
1. Darstellung der Punkte 2 - 4 auf maximal 3 Seiten inklusive Zusammenfassung
2. Darstellung des Projektes
3. Durchführungsplan
4. Finanzierungsplan
5. Curriculum Vitae und Publikationsliste des Antragstellers/der Antragstellerin
6. Einverständniserklärung der Leiter:innen der Forschungsstätten (Hier finden Sie die Vorlage)
7. Positive Stellungnahme der Ethikkommission datiert vor dem 31.01.2025
Teilnahmeberechtigt sind Akademiker:innen, Ärzt:innen, Wissenschafter:innen, die schwerpunktmäßig in Österreich berufstätig sind.
Bewerbungen sind bis 31.1.2025 an die Österreichische Krebshilfe, Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda, als pdf-Versionen (nummeriert von 1 - 7) per Email an service@krebshilfe.net zu richten. Unvollständige oder formal abweichende Anträge werden nicht bearbeitet.
Vergabemodus: Eine Gutachter:innenkommission der Österreichischen Krebshilfe bestimmt im Rahmen eines Auswahlverfahrens ein Projekt bzw. Projekte dem/denen der Forschungsförderungspreis zuerkannt wird. Die Auswahl erfolgt unter Ausschluss des Rechtsweges und der Öffentlichkeit. Bei Zuerkennung der Forschungsförderung hat der/die Projektleiter:in eine schriftliche Förderungsvereinbarung in Form eines Vertrages mit der Österreichischen Krebshilfe abzuschließen.

