Verdacht auf Krebs

"Der Mond ändert seine Gestalt nur in unseren Augen" -
(Walter Ludin, *1945, Schweizer Journalist, Redakteur, Aphoristiker, Buchautor)

Möglicherweise sind Sie aufgrund eigener Beobachtung unsicher, ob Sie Krebs haben. Vielleicht haben Sie einen Knoten getastet, oder Sie haben ganz spezifische Beschwerden, oder Sie bemerken Veränderungen an sich, die Sie verunsichern. Plötzlich taucht der Gedanke auf, es könnte Krebs sein. Dann ist der nächste Schritt ganz klar.

Suchen Sie einen Arzt Ihres Vertrauens auf, den Sie über Ihre Beschwerden und/oder Ängste informieren.

Ihr Arzt wird Sie entweder beruhigen und feststellen, dass Ihre Beschwerden nichts mit einer Krebserkrankung zu tun haben, oder es werden weitere genaue Befunde erhoben, um abzuklären, ob eine Krebserkrankung vorliegt.

Es kann aber auch sein, dass Sie selbst keine Veränderungen bemerken und aufgrund einer Routineuntersuchung (Koloskopie, Blutuntersuchung ...) wird von Seiten der Ärzte der Verdacht auf Krebs geäußert. Dann werden weitere Untersuchungen eingeleitet.

Nun beginnt für Sie die Zeit des Wartens und diese Phase kann sehr unangenehm und angsterfüllt erlebt werden.

Möglicherweise rufen Sie sich alles, was Sie bisher über Krebs gehört haben, ins Gedächtnis. Verschiedenste Gefühle können ausgelöst werden. Hoffnung, dass keine Krebserkrankung festgestellt wird, aber auch Verzweiflung, Angst und Resignation können auftauchen.

Angst ist eine normale Reaktion in dieser Situation.
Der Verdacht auf eine Krebserkrankung stellt eine Bedrohung dar. Es ist daher normal auf eine bedrohliche Situation mit Angst zu reagieren. Viele erleben die Angst allumfassend. Versuchen Sie zu konkretisieren, wovor genau Sie Angst haben. Oft tut es gut, seine Ängste auszusprechen. Gespräche mit Freunden können hier eine Hilfe sein. Scheuen Sie sich nicht davor, psychologische Unterstützung in einem Beratungszentrum zu suchen, wenn die Angst übermächtig wird.

Vielleicht fragen Sie sich, ob Sie noch etwas tun müssten. Nun gilt es jedoch das Ergebnis der Untersuchung abzuwarten. Danach kann erst entschieden werden, wie es weitergeht. Es ist gut verständlich, dass es schwierig ist, diese Unsicherheit auszuhalten.

Ein Patentrezept für das richtige Verhalten in dieser Zeit gibt es nicht. Versuchen Sie sich zu erinnern, was Ihnen früher schon einmal in vergangenen schwierigen Situationen geholfen hat.

  • Sollten Sie selbst, oder eine Ihnen nahe stehende Person auffallende Veränderungen an sich feststellen, die Ihnen oder der Umgebung Sorge bereiten, suchen Sie so schnell wie möglich einen Facharzt Ihres Vertrauens auf.
  • Lange zu warten, bevor Sie einen Arzt aufsuchen („Vogel-Strauss Politik), bringt Ihnen nichts. Die Beschwerden und Ängste werden dadurch nicht besser. Im Gegenteil.
  • Je früher eine Krebserkrankung diagnostiziert wird, desto besser und erfolgreicher kann sie meist behandelt werden.
  • Sollte von Seiten der Ärzte ein Verdacht auf eine Krebserkrankung ausgesprochen werden, werden Sie möglicherweise unterschiedliche, sehr heftige Gefühle erleben.
  • Angst, Verzweiflung, aber auch Aggression und Wut sind ganz normale Gefühle, die häufig auftreten.
  • Gespräche mit Freunden und psychologische Unterstützung in einem Beratungszentrum können eine Hilfe sein.
  • Alles, was in vergangenen schwierigen Situationen geholfen hat, kann auch jetzt eine Hilfe sein.