Psychoonkologische Beratung
Psychoonkologische Hilfe - für Patient:innen wie für Angehörige - ist eine wichtige Unterstützung im Verlauf einer Krebserkrankung.
Ob Langzeittherapie, Krisenintervention oder ein einfaches Beratungsgespräch - die Österreichische Krebshilfe Wien weiß um die psychische Belastung bei Krebserkankungen und um den Stellenwert einer psychoonkologischen Begleitung.
Wir sind dazu da, um Sie emotional aufzufangen, Ihnen zuzuhören und Sie zu unterstützen.
Unsere Berater:innen sind psychoonkologisch erfahrene klinische und Gesundheitspsycholog:innen.
Bei uns können Patient:innen und Angehörige eine persönliche, telefonische oder eine Videoberatung in Anspruch nehmen.
Kostenlose Beratungsgespräche in der Österreichischen Krebshilfe Wien (1200 Wien, Pier 50, Brigittenauer Lände 50-54, Eingang Treustraße 35-43/4.Stiege/5.OG) vereinbaren Sie bitte unter der Krebshotline: 0800 699 900 (Montag bis Freitag 9.00 bis 12.00 Uhr telefonisch erreichbar) oder schicken Sie uns ein E-Mail unter beratung(at)krebshilfe-wien.at.
Es gibt mehrere Aspekte der psychoonkologischen Hilfe - angefangen von einfachen Gesprächen über Krisenintervention bis hin zu Entspannungstechniken.
Viele Menschen haben nach wie vor Angst davor, zum Psychologen zu gehen, da sie meinen, nur abnormale und "verrückte" Leute brauchen diese Art der Unterstützung.
Es ist gut verständlich, dass Krebspatient:innen, die durch die Diagnose sehr verunsichert und oft auch hilflos sind, zunächst große Angst davor haben, sich jemandem "Fremden" anzuvertrauen, um hier über sehr persönliche Gedanken und Gefühle zu sprechen.
Es ist auch schwierig, sich einzugestehen, dass es manchmal "einfach nicht mehr geht" und dass Tätigkeiten, die bisher mühelos übernommen wurden, plötzlich zur Mühsal und großen Belastung werden.
Patient:innen neigen dazu, zunächst alles selbst "schaffen" zu wollen und niemanden allzu sehr mit ihren Sorgen "belasten" zu wollen. Erst wenn die Symptome so stark werden und z.B. Angstzustände und Panikattacken, oder depressive Zustände auftauchen, sehen sich PatientInnen gezwungen, etwas zu unternehmen.
Die Hilfe, die wir in der Österreichischen Krebshilfe Wien anbieten, ist zunächst einmal die Einladung zu einem persönlichen Gespräch.
In diesem Erstkontakt haben wir Ruhe und Zeit um zu klären, welches konkrete Anliegen der/die Patient:in oder Angehörige hat.
Viele Problemstellungen bedürfen psychologischer Betreuung. Die Hilfestellung reicht von Krisenintervention über die Vermittlung von Entspannungsverfahren und Imaginationstechniken bis hin zur klinisch-psychologischen Behandlung von Angst und Depression.
Patient:innen oder Angehörige haben die Möglichkeit zunächst einmal Platz für ihr Leid und ihre Sorgen zu finden, ohne dass sofort interveniert wird. Das ist hilfreich, denn oft wird Patient:innen vom Bekannten- und Freundeskreis geradezu vorgeschrieben, was jetzt zu tun ist:
"Du musst dich zusammenreißen", "Es ist Zeit, dass du dich wieder fängst", "Du musst jetzt positiv denken" ...
Das sind Tipps, die nicht hilfreich sind, sondern im Gegenteil Patient:innen zusätzlich Schuldgefühle machen.
Im Laufe der Zeit werden dann mit den Psycholog:innen gemeinsam Strategien erarbeitet, wie Patient:innen oder Angehörige sich selbst besser verstehen und helfen können, um auch mit sehr schweren Belastungen umzugehen.
Nicht jede Krebspatientin/jeder Krebspatient braucht psychologische Hilfe oder Psychotherapie, aber jede/r Erkrankte und jede/r Angehörige sollte die Möglichkeit bekommen, bei Bedarf psychologische Hilfe in Anspruch nehmen zu können.
Die klinischen Psycholog:innen der Österreichischen Krebshilfe Wien sind für Sie und Ihre Anliegen da. Sie machen sich zunächst ein Bild von der persönlichen Situation der Erkrankten/des Erkrankten und stimmen darauf die Art der Hilfestellung ab.
So ist es möglich, für jeden einzelnen die bestmögliche Form der psychologischen Unterstützung anzubieten, weil in der Wahl der Hilfestellung auf individuelle Bedürfnisse und Befindlichkeiten der Patient:innen eingegangen und die persönliche psychische Struktur jeder einzelnen Patientin/jedes einzelnen Patienten berücksichtigt wird.
Alte Kräfte neu entdecken, die Angst vor der Behandlung verlieren, wieder Mut schöpfen, oder einfach nur einmal mit jemandem sprechen, der nicht zum Freundeskreis oder zur Familie gehört.
Versuchen wir gemeinsam, neue Wege zu finden und Krisensituationen zu bewältigen. Unsere Hilfe für Patient:innen umfasst folgende Punkte:
- Unterstützung bei der Verarbeitung der Diagnose, psychologische Begleitung während der Behandlung,
- Psychologische Betreuung in der Nachsorge
- Hilfe bei der Angstbewältigung und bei depressiven Verstimmungen,Vermittlung von Entspannungstechniken
- Krisenintervention
- Fokussierte psychologisch-klinische Intervention bei speziellen Anliegen im onkologischen Zusammenhang
- Begleitung in der letzten Lebensphase
- Hilfe bei der Trauerverarbeitung
- Vernetzung zu Ärzt:innen/Ernäherungsberaterin, sozial- und arbeitsrechtlichen Beraterinnen im Haus bzw. zu anderen Institutionen (Caritas-Hospiz, Psychotherapeut:innen ...),
- Zuweisung zu den Projekten: "Mobile psychologische Beratung" und "Mama/Papa hat Krebs" sowie unserem Gruppenangebot.
Scheuen Sie sich nicht, psychologische Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wir möchten Ihnen helfen, sich gut zu informieren, möchten Sie beraten und begleiten, Sie unterstützen und entlasten.
Die klinischen PsychologInnen der Österreichischen Krebshilfe Wien sind auch für Angehörige und ihre Anliegen da.
Die Auseinandersetzung mit der neuen Situation, die Ängste und Sorgen um den/die PatientIn, das Übernehmen neuer zusätzlicher Aufgaben, das Auseinanderbrechen gewohnter Familienstrukturen führen oft zu einer extremen psychischen Belastung der Angehörigen.
Ängste und Sorgen der Angehörigen von KrebspatientInnen sind genauso berechtigt wie jene der Erkrankten selbst. Auf den Angehörigen lastet die Verantwortung um die Pflege des(r) Erkrankten und der Fortbestand des Alltagslebens. Sie sind daher in ihrer ganzen Betroffenheit zu sehen und zu würdigen und nicht nur als "Anhängsel" des Patienten.
Angehörigen gebührt im gleichen Ausmaß Hilfestellung bei der Bekämpfung von Verzweiflung, Angst, Depression und Aggression wie den PatientInnen.
Unser psychoonkologisches Angebot für Angehörige umfasst folgende Bereiche:
- Hilfestellung beim Umgang mit dem(r) erkrankten Angehörigen,
- Aktivieren der Kraftquellen in schwierigen Situationen,
- Umgang mit Trauer und Tod,
- Kriseninterventionen.
Nähere Informationen finden Sie in unsereren Broschüren: "Ich habe Krebs" und "Mama/Papa hat Krebs"
Auf Wunsch schicken wir Ihnen diese Broschüren auch gerne zu! Broschüren bestellen
Scheuen Sie sich nicht, unsere Hilfe in Anspruch zu nehmen. Wir helfen Ihnen, sich gut zu informieren, beraten, begleiten, unterstützen und entlasten Sie.