Krebshilfe und Österreichs Onkolog:innen schlagen Alarm!

Die Impfpflicht-Verordnung konterkariert die Empfehlungen für Krebspatient:innen!

Unter Österreichs Krebspatient:innen und onkologisch tätigen Ärzt:innen herrscht Verwunderung: Die Ausnahmegründe für Krebspatient:innen im Rahmen der Impfpflicht sind in keinster Weise nachvollziehbar.

„Seit mittlerweile einem Jahr weisen wir auf die Wichtigkeit der Impfung gegen COVID-19 für Krebspatient:innen eindringlich hin, es wurde eine klare Empfehlung ausgegeben. Denn verschiedene Studien zeigen klar, dass das Risiko für Krebspatient:innen für einen schweren Verlauf bzw. an einer COVID-Infektionen zu versterben, deutlich höher ist als dies bei Personen ohne Krebserkrankung der Fall ist. In der Verordnung zum Impfpflichtgesetz (Anmerkung: vom 7.2.) sind nun aber genau jene Menschen von der Impfpflicht ausgenommen, die einen klaren Vorteil von der Impfung haben. Die Diskrepanz dieser Botschaften hat zu einer großen Verunsicherung bei den Patient:innen geführt “, zeigt sich Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hilbe, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Hämatologie & Medizinische Onkologie (OeGHO) verärgert.    

„Wir wissen mittlerweile auch, dass Krebspatient:innen unter Therapie größtenteils eine ausreichende Immunantwort entwickeln. Und selbst wenn dies vereinzelt nicht der Fall ist, so schadet die Impfung keinesfalls. Die Vorteile einer Corona-Impfung für Menschen mit Krebserkrankungen überwiegen das Risiko einer eventuell nicht ausreichenden Immunantwort bei immunsupprimierten Patient:innen deutlich,“ so der renommierte Krebs-Experte Univ.-Prof. Dr. Christoph Zielinski.

„Seit der Bekanntgabe laufen die Telefone in unseren Krebshilfe-Beratungsstellen heiß,“ so Krebshilfe-Präsident Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda. „Und ehrlich gesagt, ist das kein Wunder. Denn noch vor einem Jahr wurden Krebspatient:innen vom Nationalen Impfgremium als Hochrisikopatient:innen für die Impfung priorisiert.“   

"Wir appellieren an die gesundheitspolitisch Verantwortlichen, diese Verunsicherung auszuräumen. Wir stellen klar, dass weiterhin unsere GEMEINSAME Empfehlung gilt, dass sich Patient:innen mit einer Krebserkrankung zu ihrem eigenen Schutz gegen eine COVID Infektion impfen lassen sollen,“ betonen Hilbe, Sevelda und Zielinski.   

 

Bei Rückfragen:

Doris Kiefhaber, Österreichische Krebshilfe, +43 676 502 43 72 kiefhaber(at)krebshilfe.net
Walter Voitl-Bliem, OeGHO, +43 664 4053646, walter.voitl-bliem(at)oegho.at