Welttag der gynäkologischen Onkologie (20.9.)

Wien, am 19.9.2023. Zum diesjährigen Welttag der gynäkologischen Onkologie lud die Krebshilfe Patientinnen zu einem Treffen mit Expert:innen, um ihre brennenden Fragen direkt stellen zu können.

 

Mit dem Meeting kam die Krebshilfe dem Wunsch vieler Patientinnen nach mehr Information zu ihrer Unterleibskrebserkrankung, den Therapien und Nebenwirkungen nach. „Der bekannte Mangel an Ärzt:innen und pflegenden Personen wirkt sich auch merkbar auf die Patient:innen aus,“ so Krebshilfe-Geschäftsführerin Doris Kiefhaber. „Im Klinikalltag bleibt den Ärzt:innen immer weniger Zeit, um die neuen zielgerichteten und komplexen Therapien, ihre Wirkweise und Nebenwirkungen ausreichend erklären zu können. Dazu kommt – gerade bei Eierstockkrebserkrankungen – das hohe Rezidivrisiko und die verständliche Angst der Patientinnen, ob und wie es „weitergeht“. AGO-Präsident Assoz.-Prof. Dr. Christoph Grimm, Krebshilfe-Präsident Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda und Krebshilfe-Vizepräsidentin OA Dr. Ursula Denison nahmen sich den ganzen Tag Zeit, um die Fragen der Patientinnen ausführlich zu beantworten.  

„Wir beobachten gerade eine sehr erfreuliche Entwicklung in der Onkologie: durch eine immer genauere Tumortestung können wir Medikamente immer präziser einsetzen,“ so AGO-Präsident Assoz.-Prof. Dr. Christoph Grimm. „Wir können dadurch einerseits immer häufiger die Lebenszeit mit einer Krebserkrankung verlängern und andererseits unnötige Nebenwirkungen reduzieren. Aufgrund der unterschiedlichen Wirkmechanismen ist aber gerade die Aufklärung darüber und über mögliche Nebenwirkungen ein ganz wesentlicher Teil der Aufklärungsgespräche mit Patientinnen und ein integraler Bestandteil in der gemeinsamen Entscheidungsfindung für oder gegen eine bestimmte Therapie.“

„Die onkologischen Therapien haben sich in den letzten Jahren sehr individualisiert, also auf die Tumorbiologie abgestimmt,“ so OA Dr. Ursula Denison. „Dazu sind immer mehr Testungen des Tumormaterials erforderlich. Das erfordert Zeit aber auch viel Geduld der Patientinnen die Ergebnisse abzuwarten. Eine auf die Tumorbiologie abgestimmte Therapie heißt auch die bestmögliche Therapie erhalten zu können und damit auch die Prognose auf ein Optimum zu setzen. Geduld lohnt sich und unser Gesundheitssystem ermöglicht es.“

 

Patientinnen appellieren an Eltern, ihre Kinder gegen HPV impfen zu lassen

Bei dem Treffen kamen auch Fragen zur HPV-Impfung. Eine Patientin äußerte ihr Unverständnis, warum noch immer viele Kinder nicht gegen HPV geimpft wurden.  „Hätte es die HPV-Impfung zu meiner Zeit schon gegeben, wäre mir sehr viel erspart geblieben“. Krebshilfe-Präsident Univ.-Prof. Dr. Paul Sevelda nachdenklich: „Dem ist nichts entgegenzusetzen - außer, dass wir es als Auftrag verstehen, Eltern/Erziehungsberechtigte und Jugendliche weiterhin und verstärkt über die Wichtigkeit der HPV-Impfung zu informieren. Deshalb werden wir – in Ergänzung zur neuen Kampagne des Bundesministeriums – mit unserer Social Media-Aktion fortsetzen und als Ärztinnen und Ärzte – aber vor allem als Eltern, Großeltern, Tanten und Onkeln - mit gutem Beispiel vorangehen.“

 

Bei Rückfragen:
Doris Kiefhaber, GF Österreichische Krebshilfe

Tel.: +43 676 502 43 72, E-Mail: kiefhaber(at)krebshilfe.net