Männer und Krebs
Unterstützung von krebserkrankten Männern und ihren Angehörigen
Warum braucht es ein spezielles Programm für Männer?
Es ist ein Thema, das uns allen Angst macht - die Tabukrankheit Nummer Eins, von der die meisten glauben, dass sie sie nie bekommen werden: Krebs. Jeder vierte Mensch ist allerdings im Laufe seines Lebens mit einer Krebsdiagnose konfrontiert. Warum sprechen wir dann nicht mehr darüber? Es sind besonders Männer, die Angst haben über Krebs zu sprechen.
Ein großer Unterschied liegt im Umgang mit der Krankheit: Aus medizinischer wie psychischer Perspektive kann der Umgang mit Krebs bei der Erkennung, der Behandlung und auch der psychischen Verarbeitung allerdings einen wesentlichen Unterschied machen – nicht nur für den erkrankten Menschen, sondern für seine ganze Umgebung. Der Umgang beeinflusst die Gesundheit, das psychische Wohlbefinden und damit Familien-, Berufs- und Sozialleben der Betroffenen.
Wissenschaftlich belegt ist, dass das Leben mit einer Langzeiterkrankung wie Krebs das Risiko für psychische Probleme wie Depressionen und Angstzustände wesentlich erhöht. Niedergeschlagenheit, Verlust der Libido, Verlust des Arbeitsplatzes, mangelndes Selbstwertgefühl, das Gefühl der Isolation oft auch in gut „funktionierenden“ Familien, nur um ein paar Probleme zu nennen, die dringend ernst genommen werden müssen.
Aus einer britischen Studie wissen wir, dass ca. ein Viertel krebserkrankter Männer mit niemanden außer dem behandelnden Arzt über die Erkrankung spricht. In Österreich sieht die Situation ähnlich aus: Bei der Krebshilfe Wien sind nur 25 % der Klienten männlich. Auf der anderen Seite wissen wir, dass in Österreich täglich bei mehr als 60 Männern Krebs diagnostiziert wird. So kann man sich ein Bild davonmachen, wie viele Männer auch in Österreich möglicherweise im Stillen leiden.
Wie kann die Österreichische Krebshilfe Wien helfen?
Wir verfügen über langjährige Erfahrung in der Zusammenarbeit mit krebserkrankten Männern und kennen somit geschlechter-, alters- und krebsspezifischen Bedürfnisse und Probleme. In Einzel- wie in Gruppentherapie wird auf die spezielle familiäre, berufliche und soziale Lebenssituation bzw. psychosoziale Situation von männlichen Patienten eingegangen. Im Rahmen einer geleitenden Gesprächsgruppen kann den Anliegen und auch der Art der Kommunikation unter Männern Rechnung getragen werden. So fühlen sich Betroffene Im Austausch mit anderen Männern nicht mehr so allein mit ihrer Krankheit, sie geben untereinander wertvolle Tipps, beispielsweise zu Nebenwirkungen der Therapien, öffnen sich leichter mit emotionalen Themen gegenüber anderen Männern, die Ähnliches erfahren – und fühlen sich meist auch ohne viele Worte verstanden.
Inhalte des Programms:
- Psychoonkologische Einzelsitzungen mit Betroffenen und Angehörigen
- Andere Unterstützungsangebote (medizinische Beratung; Beruf & Arbeit; Sozialhilfen; komplementärmedizinische Angebote)
- Moderierte Männer-Selbsthilfegruppe mind. einmal im Monat
- Broschüre Prostatakrebs/Hodenkrebs
Wie Sie helfen können zu helfen?
Mit Ihrer Unterstützung können oben angeführte Leistungen angeboten bzw. weiter ausgebaut werden. Mit Ihrem finanziellem Beitrag können wir noch mehr krebserkrankte Männern helfen.