Darmkrebsmonat März

Darmkrebsmonat März: "Vermeiden statt Leiden."

Das neue Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge 2014

Rund 5.000 Menschen erkranken in Österreich jährlich an Darmkrebs, 3.000 sterben daran. Das wäre weitgehend vermeidbar: Die Darmspiegelung, eine mittlerweile völlig schmerzfreie Untersuchung, sollte für Frauen und Männer ab 50 Pflichttermin für die Darmkrebsvorsorge sein. Um die Sicherheit und Qualität der Koloskopie zu erhöhen, vergibt die Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie (ÖGGH) in Zusammenarbeit mit dem Hauptverband der Sozialversicherungsträger das "Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge". Es werden jene endoskopierende Stellen ausgezeichnet, die die vorgeschriebenen Qualitätsrichtlinien einhalten. Im Jahr 2014 stehen österreichweit 207 zertifizierte Untersuchungsstellen bei niedergelassenen Ärzten und Spitälern zur Verfügung.

Falsche Ernährung, Übergewicht, chronisch entzündliche Erkrankungen der Darmschleimhaut und Rauchen sind die wichtigsten Risikofaktoren für die Entstehung von Darmkrebs. Diese "Sünden" machen sich vor allem im Alter bemerkbar: Ab 50 steigt mit zunehmendem Alter das Risiko, an Darmkrebs zu erkranken.

Dickdarmkrebs unterscheidet sich von allen anderen Krebserkrankungen in einem ganz wesentlichen Punkt: In mehr als 90 % aller Fälle sind vor der Entstehung des Karzinoms viele Jahre hindurch Vorstufen in Form von zunächst gutartigen Darmpolypen nachweisbar. Die konsequente Aufspürung und Entfernung dieser Polypen im Rahmen der Darmspiegelung könnte 90 % der Erkrankungen verhindern. "Wenn Frauen und Männer ab dem 50. Lebensjahr alle 7-10 Jahre eine Darmspiegelung durchführen ließen, könnten mögliche Polypen sofort erkannt und abgetragen werden und dadurch die Entstehung von Darmkrebs vermieden werden," so Univ.Doz.Dr. Werner Weiss, Österreichische Gesellschaft für Gastroenterologie und Hepatologie. "Das Risiko an Darmkrebs zu erkranken steigt ab dem 50. Lebensjahr stark an. Daher empfiehlt die Österreichische Krebshilfe, die Vorsorgeprogramme in diesem Lebensalter zu starten," so Sevelda. Seit 2005 steht die Vorsorgekoloskopie für Patienten ab 50 zur Verfügung.

"Sanfte" Koloskopie

Bei vielen Menschen ist die Darmspiegelung als unangenehm und schmerzhaft "verrufen". Seit der Einführung der "sanften" Koloskopie ist die Untersuchung dank dem Einsatz einer Prämedikation (Kurzanästhesie) schmerzfrei. Mittlerweile kann man bei mehr als der Hälfte aller Stellen, die in Österreich die Koloskopie anbieten, diese Untersuchung erhalten. Und das ohne Zusatzkosten.

Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge

Um die Sicherheit und Qualität der Koloskopie zu erhöhen, vergibt die ÖGGH seit Mai 2007 das "Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge". Die steigenden Teilnehmerzahlen an diesem Projekt sprechen für sich: Im Jahr 2014 stehen den Versicherten österreichweit bereits 207 zertifizierte Untersuchungsstellen bei niedergelassenen Ärzten und Spitälern zur Verfügung. Alle Stellen mit Qualitätszertifikat sind in der neu aufgelegten Broschüre "Darmkrebsvorsorge" der Krebshilfe aufgelistet sowie unter www.krebshilfe.net und www.oeggh.at/zertifikat/ abrufbar.

Kriterien für das Qualitätszertifikat Darmkrebsvorsorge

  • Ausreichende Erfahrung der Untersucher
  • Fähigkeit, Polypen in einem Untersuchungsgang abzutragen
  • das Angebot der "sanften Koloskopie"
  • die Verwendung von Waschmaschinen zur Gerätedesinfektion
  • Hygienekontrollen

Krebshilfe-Broschüre "Darmkrebsvorsorge"

Die neue Krebshilfe-Broschüre "Darmkrebsvorsorge" informiert ausführlich über die mögliche Vermeidung und Früherkennung von Darmkrebs. Darüber hinaus sind auch die Adressen der Koloskopiestellen mit Qualitätszertifikat aufgelistet.